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Land aus Wein und Stein

28. Große Gemeinsame Jungweinprobe bietet einzigartigen Überblick über die mitteldeutschen Tropfen

So lüfteten die Winzer der Weinregionen Sachsen und Saale-Unstrut am 04. Mai 2018 im Lichthof der Rotkäppchen Sektkellerei in Freyburg bereits zum 28. Mal gemeinsam den Vorhang für den neuen Jahrgang. Die große gemeinsame Jungweinprobe wartete mit über 240 vornehmlich jungen Tropfen auf.

Der 2017er Jahrgang belohnte die Winzer der Saale-Unstrut Region erneut mit hohen Qualitäten und Quantitäten. Besonders die typischen trockenen Weißweine fallen filigran, fruchtig und leichtfüßig aus. Mit 55671 Hektolitern liegt die Erntemenge leicht über dem Vorjahresergebnis.
„Uns erwartet ein guter Jahrgang. Die hohe Zahl der zur Verkostung bereitstehenden Weine deutet darauf hin, dass die Winzerinnen und Winzer stolz auf ihre Weinerzeugnisse aus dem Weinjahr 2017 sind und diese gern präsentieren möchten", freut sich Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert.

2018 ist ein Jahr der Jubiläen für die Saale-Unstrut Region. Vor einem viertel Jahrhundert wurden sowohl die Weinstraße Saale-Unstrut als auch die Straße der Romanik gegründet. „Zu Beginn war die Infrastruktur recht übersichtlich. Mittlerweile hat sich die Rebfläche der Weinregion verdoppelt und somit auch die Anzahl der Winzer und Weingüter vervielfacht.", sagt einer, der es wissen muss. Weinbaupräsident Siegfried Boy ist ebenfalls 25 Jahre in diesem Ehrenamt tätig. Blickt man auf die Geburtsstunde der großen gemeinsamen Jungweinprobe zurück, so kann man eine beeindruckende Entwicklung erkennen.
Was am 8. und 9. März 1991 mit einer kleinen Weinpräsentation von vier Weinbaubetrieben aus Meißen, Radebeul, Bad Kösen und Freyburg (Unstrut) im Landesweingut Kloster Pforta begann, hat sich zwischenzeitlich zu einem wahren Verkostungsmarathon entwickelt. Seitdem findet die Veranstaltung jährlich im Wechsel in den Anbaugebieten Sachsen und Saale-Unstrut statt. Die Jungweinprobe bietet somit die einzigartige Möglichkeit, den neuen Jahrgang kennen zu lernen, die verschiedenen Rebsorten zu verkosten und die Tropfen der unterschiedlichsten Erzeuger miteinander zu vergleichen.

So präsentierten die Winzer der beiden nördlichsten deutschen Qualitätsweinanbaugebiete ihre jungen Tropfen gemeinsam und stellten sie der Öffentlichkeit vor. Der rege und ständig wachsende Zuspruch der Winzer beider mitteldeutschen Qualitätsweinanbaugebiete, ihre frisch gefüllten Weine alljährlich auf dieser Plattform der Öffentlichkeit zu präsentieren, zeigt wie gut sich das Gemeinschaftsgefüge in beiden Anbaugebieten entwickelt hat.

So stellten in diesem Jahr 51 Betriebe (davon 33 aus Saale-Unstrut) ihre Weine dem Publikum vor. Entsprechend dem typischen Charakter der mitteldeutschen Weinregionen sind die Jungweine vorwiegend trocken ausgebaute Weißweine. Fast zwei Drittel der angestellten Weine (137 Weine und 6 Sekte) stammen von den Weinbergen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Um 10.00 Uhr fand die Pressekonferenz der beiden Anbaugebiete statt. Eröffnet wurde diese durch die Stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt Frau Prof. Dr. Claudia Dalbert. Ab 11.00 Uhr waren die Fachbesucher zum Verkosten eingeladen und ab 14.00 Uhr wurden die Tore für die Besucher geöffnet.

Rebsortenvielfalt zur Jungweinprobe
Neben den klassischen Weinen, die beide Regionen gleichermaßen prägen, wie Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauburgunder, Bacchus, Kerner und Riesling, verstand es jedes Weinbaugebiet, auch seine Besonderheiten zu demonstrieren. So stammten mit jeweils einer Ausnahme sowohl die angestellten Gutedel (8) als auch die Silvaner (18) sämtlich von den Hängen an Saale und Unstrut. Die sächsischen Winzer brachten als Gegenstück insgesamt 6 Goldrieslinge mit, eine Rebsorte, die ausschließlich in Sachsen angebaut wird. An der Spitze der Sortenlieblinge rangierten Riesling (25), Müller-Thurgau (20), Silvaner (12) und Kerner (11). Bei den Rotweinen dominiertemn in puncto Beliebtheit der Spätburgunder (9). Insgesamt gab es über 30 verschiedene Rebsorten zu entdecken.

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