Land aus Wein und Stein

Töplitzer Alter Weinberg

Ein ungewohnter Anblick. Doch die Schafe gehören zum Konzept des Bio-Weingutes. Gut 60 Tiere halten nicht nur als natürliche Rasenmäher das Grün flach. Sie entlauben auch noch die Rebstöcke bis in eine bestimmte Höhe. Das hält die Nässe von den Stöcken und mindert dadurch die Pilzgefahr.

Phöbener Wachtelberg

Die 3.800 Stöcke am Phöbener Wachtelberg halten die Hobby-Winzerfamilie das Jahr über auf Trab. An dem Wachsen und Werden des originalen „Kagelwit“ können aber auch Weinfreunde aus ganz Deutschland teilhaben. Eine Patenschaft macht‘s möglich. Dann ist man mit dabei beim Rebschnitt, der Lese und natürlich auch beim Feiern.

Werderaner Galgenberg

Der Galgenberg gilt als eine der ältesten Weinbauflächen in Werder (Havel). Schon im 16. Jahrhundert wuchsen hier Reben in den Brandenburger Himmel. Doch um 1850 war Schluss damit. Längst verdrängten Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen die Trauben. 160 Jahre später kehrte der Wein zurück auf dieses innerstädtische Areal.

Werderaner Wachtelberg

Hier kann dem Wein aufs Dach gestiegen werden. Mitten im Wachtelberg lädt eine Straußwirtschaft zum genussvollen Verweilen. Von der Terrasse dieser „Weintiene“ bietet sich ein zauberhafter Überblick über die Rebreihen. Als Tiene wurden früher die Holzbottiche benannt, in denen die Trauben transportiert oder auch mit Füßen getreten wurden.

Höhnstedter Kreisberg

Diese Steillagen machen jedes Fitnesscenter überflüssig. Immerhin muss ein Winzer mindestens 18 Mal im Jahr seine Rebpflanzen betreuen. Als Entschädigung bietet sich von oben ein prächtiger Ausblick auf den Bindersee.

Höhnstedter Steiger

Wein und Fisch passen bestens zusammen, nicht erst auf der Menükarte. Im Kernersee zu Füßen der Rebreihen tummeln sich Karpfen, Forellen und Zander.

Höhnstedter Steineck

Sie geben dieser Landschaft ein Gesicht: die Weinbergshütten der Mansfelder Seen. Hier am Steineck finden sich sowohl die typischen tonnenförmigen Erdhöhlen als auch herkömmliche Winzerhäuschen aus Sandstein.

Seeburger Himmelshöhe

Der Wind, der ganze Surfer-Generationen auf dem Süßen See begeistert, sorgt auch in den Weinbergen der Himmelshöhe für eine kräftige Brise.

Stedtener Pastorenstieg

So präsentiert sich der Stedtener Pastorenstieg im Herbst. Ein Anblick, der nur wenigen vergönnt ist, denn die ehemalige Halde befindet sich auf dem Betriebsgelände des Braunkohleunternehmens ROMONTA. Damit gehört diese Lage zu den bestgesicherten Weinbergen an Saale und Unstrut. Nur die Stare lassen sich von den Zäunen nicht beeindrucken.

Bad Kösener Schöne Aussicht

Die Schöne Aussicht bietet auch eine schöne Ansicht. Oben strahlt das Ausflugslokal vor einer dichten Waldkulisse. Darunter im stolzen Goethe-Gelb die Villa Ilske, deren Weinreihen bis an die Terrasse reichen.

Burgscheidunger Veitsgrube

Mit knapp sechs Hektar gehört die Burgscheidunger Veitsgrube am Südhang des Galgenbergs zu den kleineren Lagen. Auf die fast zehnfache Fläche kommt in unmittelbarer Nachbarschaft das Dorndorfer Rappental. Von dort hat man den kleineren Lagen-Bruder gut im Blick.

Burgwerbener Herzogsberg

Eineinhalb Kilometer lang begleitet der Herzogsberg die Reisenden in den Zügen. Den Passagieren bietet sich dann für wenige Sekunden eine prächtige Aussicht auf die steilen Weinhänge am Saaleufer.

Dorndorfer Rappental

Auf den Gleinaer Bergen thront die Segelflugschule mit eigenem Flugplatz. Hier herrschen ideale Flugwinde. Diese Thermik bringt auch Bewegung in die darunterliegenden Rebanlagen. Doch der Natur-Ventilator hat seinen Preis: Rund ein Drittel sind Steillagen.

Eulauer Heideberg

Schon in der Steinzeit laden der nahe Fluss und fruchtbare Böden zum Bleiben ein. Kein Wunder, denn die Landschaft gibt sich alle Mühe, um sich den Besuchern von ihrer besten Seite zu zeigen. Schwer vorstellbar, dass der sanfte Hügel auch Raum für einen prähistorischen Tatort bot.

Freyburger Edelacker

Die Ehrauberge gehören zu den Filetstücken der Einzellage. Mit dem Schloss Neuenburg sind sie eine Augenweide für jeden Touristen. Kultur und Natur leben hier in enger Nachbarschaft. Denn gleich am oberen Ende der Rebreihen beginnt ein artenreiches Schutzgebiet.

Freyburger Herrenberg

Wie mit einem Rechen gezogen wirken die Rebreihen des Freyburger Herrenbergs. Die sind weitgehend nach Südwest ausgerichtet und profitieren so optimal von der Mittags- und Abendsonne. Die flachen Hänge signalisieren zudem, dass hier moderne Maschinen eingesetzt werden können.

Freyburger Mühlberg

Blick auf die Rebschule. Hier lag zu DDR-Zeiten die Hoffnung auf ausreichend Pflanzgut. Deshalb wurden zahlreiche Sorten angebaut. Doch bevor die Rebvermehrung so richtig loslegen konnte, kam die politische Wende (1989). Damit konnten Jungreben auf dem internationalen Markt eingekauft werden. Die Rebschule beherbergt heute ein Hotel.

Gosecker Dechantenberg

Man sieht es diesem Weinberg schon an, dass hier Maschinen keine Chancen haben. Hier ist allein der Mensch gefragt. Der muss mehrmals im Jahr in den Berg: zum Rebschnitt, zur Bodenbearbeitung, zum Laubstutzen, zur Schädlingsbekämpfung und schließlich im Herbst zur Lese.

Gröster Steinberg

Jahrhundertelang war hier nur Ackerland. Doch dann wurde diese Fläche als Rebland entdeckt und wächst seitdem. Zu den gängigen Saale-Unstrut-Klassikern wie Müller-Thurgau und Weißburgunder gesellten sich hier auch Sauvignon blanc und Neuzüchtungen wie Muscaris.

Himmelreich

Das Dörfchen Müncheroda im Rücken und Zscheiplitz mit seinem ehemaligen Kloster im Objektiv, aber beide Beine im Himmelreich  – hätte sich unser Fotograf ein wenig nach links gedreht, dann wäre auch ein Häppchen Freyburg (Unstrut) aufs Bild gekommen.

Karsdorfer Hohe Gräte

Geborgen und verborgen im Kalkstein – der ehemalige Steinbruch ist Betriebsgelände des Karsdorfer Zementunternehmens und deshalb ohne öffentlichen Zugang. Immerhin stehen hier auf einer Fläche von 4,5 Hektar Reben, vor allem Riesling, Spätburgunder und Portugieser.

Kloster Posaer Klosterberg Zeitz

Tradition trifft Moderne: Blick vom Kloster Posa über die Rebreihen bis zu den sanierten Wohnhäusern in Zeitz-Ost. Im Mittelalter standen hier beträchtlich mehr Weinstöcke, heute dominieren Äpfel und Birnen den Naturraum.

Klosterhäseler Hasseltal

Ursprünglich reichten die Weinreihen bis an die Straße. Doch immer wieder nistete sich im unteren Teil bei kalten Temperaturen der Frost in den Rebanlagen ein und verdarb den Winzern die Ernte. Also wurde der kritische Bereich gerodet. Nun sind die Hasseltaler Trauben klimasicher.

Memlebener Steinklöbe

Weit ins Thüringer Land reicht der Blick von diesem Weinrefugium am Rande von Sachsen-Anhalt. Hier beginnt oder endet die Weinstraße Saale-Unstrut. Die führt an Nebra, Freyburg und Naumburg vorbei, bis sie in Bad Sulza in Thüringen landet.

Naumburger Paradies

Leider können Sie von Ihrem Standort aus keinen Blick ins Paradies werfen. Zu weit entfernt ist diese Lage. Dazwischen liegt die Kreisstadt Naumburg. Der Revierförster hatte früher bessere Möglichkeiten. Da lag sein Forstamt noch im Paradies. Davon zeugt noch das Gebäude.

Naumburger Sonneck

Saale und Unstrut fließen hier zusammen. An den Weinbergsrändern bieten sich Lebensräume für besondere Pflanzen. So blüht im Mai in leuchtendem Gelb sogar die Wildtulpe. Die steht in Deutschland bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Naumburger Steinmeister

Um den Steinmeister in seiner eindrucksvollen Größe zu erfassen, musste unser Fotograf bis nach Naumburg laufen. Von hier aus bietet sich die beste Sicht auf die steilen Weinberge. Viele von ihnen wurden nach der Wende rekultiviert und deren Trockenmauern mühevoll saniert.

Pfortenser Köppelberg

Man muss erst auf die Saalberge steigen, um sich den Köppelberg genauer anschauen zu können. Dann schiebt sich auch hinter der Hügellinie die Kirche von Schulpforte ins Bild. Die Saale musste sich vor Jahrtausenden entscheiden, ob sie den Köppelberg links oder rechts umläuft. Links hat gewonnen.

Saalhäuser

Blick vom Pfortenser Köppelberg über den Fluss auf den Saalhäuser. Von hier aus wirkt der Schriftzug „Saale-Unstrut-Wein“ rechts oben fast zierlich. Dabei sind die Buchstaben zweieinhalb Meter hoch und der gesamte Begriff immerhin 32 Meter lang. Seit 2006 steht er hier.

Salsitzer Englischer Garten

Etwas versteckt liegen die Rebreihen des Englischen Gartens bei Salsitz. Von der Zeitzer Landstraße werden sie durch ein Wäldchen abgeschirmt und durch einen Floßgraben begrenzt. Vom Weinberg reicht der Blick bis zur Haynsburg auf der anderen Seite der Weißen Elster.

Steigraer Hahnenberge

Nicht zu übersehen sind diese prächtigen Rebreihen. Die stehen – wie es schon 1207 eine bischöfliche Urkunde beschreibt – noch immer „in monte qui vocatur Steigere“, also auf dem Berg, der Steigere genannt wurde. So verbindet der Wein die Unstrut mit der Querfurter Platte.

Tultewitzer Bünauer Berg

Von der Chorturmkirche in Tultewitz gibt es einen wunderbaren Blick bis ins thüringische Camburg. Dieses Gotteshaus wurde allerdings zu DDR-Zeiten aufgegeben und moderte lange vor sich hin. Seine Wiedergeburt 2012 fiel mit dem Start des Weinbaus an diesem Dorf zusammen.

Vitzenburger Schlossberg

Das Vitzenburger Teehaus ist ein Hingucker. Ein Verein sorgt sich um die Zukunft dieses idyllischen Bauwerks – es gibt sogar kleine Konzerte. Dann stehen die Rieslingreben am Schlossberg in der ersten Reihe. 2013 wurde dieser Teil der Einzellage neu aufgerebt.

Weischützer Nüssenberg

Nur selten kommt der Wandersmann auf die Höhen des Nüssenbergs. Der Winzer hat diesen Ausblick auf das Unstruttal häufiger. Aber leider rufen dann meist die Reben: „Hack mich, reduzier‘ meine Laubwand und schaff mir endlich diese Schädlinge vom Stock.“

Wetterzeuber Bischofsleite

Von hier oben hat man nicht nur die Weiße Elster im Blick, sondern auch die gesamte Wetterzeuber Bischofsleite. Das gelingt nur selten im Anbaugebiet, denn meist verteilen sich die Weinbergsflächen einer Einzellage auf verschiedene Flurstücke.

Auerstedter Tamsel

Schon 1974/75 rebte die LPG Rannstedt diesen Hang auf. Doch nach der Wende lockte die EU mit großzügigen Rodungsprämien, um Überproduktionen zu verhindern. So verschwanden die Reben aus Auerstedt und kehrten acht Jahre später wieder zurück.

Bad Sulzaer Sonnenberg

Ein sonniger Anblick! Der Sonnenberg wird seit den 1990er Jahren vom Thüringer Weingut Bad Sulza bewirtschaftet. Hier wachsen längst nicht mehr nur Müller-Thurgau und Traminer, sondern inzwischen auch Weißburgunder, Frühburgunder, Riesling, Muskateller und Cabernet Dorsa.

Dornburger Schlossberg

„Bald geh ich in die Reben und herbste Trauben ein / Umher ist alles Leben, es sprudelt neuer Wein!“ Goethes alte Verse passen auch gut zum neuen Johanniter. Der zeigt den Reb-Feinden wie Mehltau die kalte Schulter. Den Winzer freut‘s, denn das spart Zeit und Pflanzenschutz.

Dorndorfer Ermtal

Mit dem Rad in die Steillage. Die Idee hatte Paul Slamka aus Trier. Die Triebe wachsen erst hin zu der lenkerähnlichen Konstruktion, um dann über deren Rand durch ihr Eigengewicht nach unten zu streben. Dadurch wird die Lese einfacher. Das Trierer Rad dreht sich oft an der Mosel.

Golmsdorfer Gleisburg

Der Große Gleisberg liegt 385 Meter über dem Meeresspiegel und gehört damit zu den weithin sichtbaren Wegezeichen dieser Landschaft. Sein Bergfried galt einst als richtiger „Guck-ins-Land-Favorit“. Trotzdem wurde er abgerissen und diente Golmsdorfern als willkommener Baustoff.

Großvargulaer Hopfenberg

Die Menschenleere ist trügerisch. Wenn im Herbst Lesezeit ist, tummeln sich hier nämlich viele Helfer, um die Regent-Trauben pünktlich vom Stock zu holen. Besonders wenn dunkle Regenwolken heranziehen, ist jede pflückende Hand willkommen. Denn dann kommt es oft auf die Minute an.

Jenaer Grafenberg

Jena hatte einst so viel Wein, dass ihn die eigene Bürgerschaft nicht austrinken konnte. Auf der Exportliste standen im Umkreis von 100 Kilometer zur Lutherzeit fast Dutzende Städte, darunter Leipzig, Halle und Nürnberg.

Jenaer Käuzchenberg

Jena hat den Wein im Namen. Demnach soll das alte deutsche Wort „jan“ Pate für den Ortsnamen gestanden haben. Das bedeutet Reihe oder Rebzeile im Weinberg. Solche Rebzeilen stehen seit 1976 auch wieder im Käuzchenberg. Das Weinberghäuschen ist weithin sichtbar, der Wein aber rar.

Kaatschener Dachsberg

Für Thüringen sind solche Weinberg-Terrassen eher die Ausnahme. Nur noch am Dornburger Schloss finden sich querende Trockenmauern, die dem Winzer die Arbeit an den steilen Hängen erträglicher machen.

Neuengönnaer Wurmberg

Auf gerade einmal 350 Stöcken wachsen immerhin acht Rebsorten. Die werden alle getrennt ausgebaut. Da bleiben oft nur 30 bis 40 Liter pro Sorte. Man sollte sich also lieber mit dem Winzer anfreunden, um einmal in den Genuss eines originalen Neuengönnaer Wurmberg zu kommen.

Weimarer Poetenweg

Es ist die sortenreichste Einzellage im Anbaugebiet. Über 20 Varietäten finden sich hier. Neben den Klassikern mitteldeutscher Rebkulturen wie Riesling, Weißburgunder und Silvaner stehen hier auch pilzwiderstandsfähige Neuzüchtungen wie Cabernet blanc und Muscaris.

Höhnstedter Kelterberg

Dass die Weinberge rund um Höhnstedt im Volksmund „Kelterberg“ heißen, verdanken wir diesem Sandsteinhaus mit Weinpresse. Das hat hier bis Mitte des 19. Jahrhunderts gestanden. Wein gab es jedoch auch schon davor. Damals wurden die Trauben mit den Füßen getreten, bis sich der Most von den Schalen trennte. Diese Fußtretung nannten die Römer calcatorium – im Wort Kelter lebt sie fort.

Freyburger Schweigenberg

Der Schweigenberg gilt schon seit Jahrhunderten als ideales Rebenparadies und Heimat für über 90 Weinbergshäuschen. Vom barocken Schlösschen bis zum schlichten Funktionsbau aus der DDR-Zeit spiegelt ihre Architektur den Wandel der Zeiten wider. Auch deshalb hat das Deutsche Weininstitut den Schweigenberg in die nationale Liste der Höhepunkte der deutschen Weinkultur aufgenommen.

Großjenaer Blütengrund

Der Wein spielt in der christlichen Mythologie eine große Rolle – und damit auch im Steinernen Bilderbuch. Ob nun bei der Lese, beim Berauschen oder in der Kelter, der edle Tropfen ist stets präsent – auch die traubenvollen Butten. Nur einen Steinwurf von diesem barocken Sandsteinrelief entfernt, steht das Radierhäuschen. Dort hat der Maler Max Klinger (1857 – 1920) seine letzten Grafiken geschaffen.

Naumburger Göttersitz

Der Vierlagen-Blick: Als nördlicher Ausläufer der Einzellage Bad Kösener Schöne Aussicht präsentiert sich unser Göttersitz. Der liegt über der Einzellage Saalhäuser. Weiter nördlich schließt sich der Steinmeister an, getrennt durch ein artenreiches Naturparadies, das auf der EU-Liste für besonders schützenswerte Flora und Fauna (FFH) steht. Rechts drängelt sich noch der Köppelberg ins Bild.
Sie benötigen weitere Informationen oder Unterstützung ? Kontaktieren Sie uns