Pressemeldungen

Land aus Wein und Stein

Winzer bereiten sich auf Veränderungen im Weinrecht vor

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Bereits seit August 2009 gelten europaweit die neuen Weinkategorien „ohne geografischer Angabe“ und „mit geografischer Angabe“. Weine mit Herkunftsangabe unterscheidet man wiederum in Weine „mit geschützter Ursprungsbezeichnung“ und solche „mit geschützter geografischer Angabe“. Nun sind Winzer und Weinbauverband gefragt, diesen neuen Kategorien eine regionale Bedeutung zu geben. Sie müssen Schutzrechte für die besonderen Weine von Saale und Unstrut beantragen, wofür die Winzer gemeinsam mit Vertretern des ALFF Süd, Weißenfels, der amtlichen Weinkontrolle, Halle und dem  Weinbauverband eine Arbeitsgruppe bilden werden. „Es ist sehr wichtig, dass wir jetzt klare Zeichen setzen. Wir müssen im Rahmen dieser neuen Regelungen Begriffe finden, die eindeutig und verständlich sind. Die Kennzeichnung muss für den Verbraucher transparent sein“, gibt Siegfried Boy, der Vorsitzende des Weinbauverbands Saale-Unstrut, die Leitlinie vor. Die Begriffe „Saale-Unstrut-Wein“ und „Mitteldeutscher Landwein“ müssen genau definiert und beschrieben werden.

Im Hinblick auf den möglichen Wegfall der Beschränkungen bei der Rebpflanzung im Jahr 2015 wird für Saale-Unstrut angestrebt, dass Gemarkungen kleiner begrenzt werden sollten. Eine weitere Möglichkeit wäre, nur Rebflächen mit einer bestimmten Hangneigung zur Aufrebung zuzulassen und so den Erhalt unserer einmaligen Weinkulturlandschaft mit ihren Steilterrassen zu gewährleisten.

Für Diskussion sorgte beim Winzerstammtisch auch die Ausbildung der Winzerlehrlinge. Derzeit absolvieren 17 Nachwuchswinzer und ein Umschüler die Ausbildung. Neben den praktischen Erfahrungen benötigen sie theoretisches Fachwissen, das sie in einer Berufsfachschule in Heilbronn erwerben. Dabei entstehen den Lehrlingen hohe Reisekosten, deshalb sucht man nun nach anderen Berufsschulen, die Blockunterricht anbieten. Eine Ausbildung vor Ort ist unter anderem deshalb nicht möglich, weil die Anbaugebiete Saale-Unstrut und Sachsen die erforderliche Klassenstärke von zwölf Schülern pro Lehrjahr nicht gewährleistet können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass den angehenden Jungwinzern die Möglichkeit erhalten bleiben soll, während ihrer Ausbildung Erfahrungswerte anderer deutscher Weinanbaugebiete zu sammeln. Seit 2000 wurden an Saale-Unstrut insgesamt 30 Lehrlinge ausgebildet. 

Darüber hinaus beschäftigte der Veranstaltungskalender des Jahres 2010 die Winzer. Neben den zahlreichen regionalen Großveranstaltungen des Weinbauverbandes wie der großen gemeinsamen Jungweinprobe Saale-Unstrut / Sachsen (9. April), welche in diesem Jahr wieder im historischen Lichthof der Rotkäppchen-Sektkellerei stattfindet und den Tagen der offenen Weinkeller am 1. Augustwochenende (7./8. August), wurde das Hauptaugenmerk auf den Messeauftritt zur internationale Weinfachmesse ProWein in Düsseldorf im März gelegt. Die ProWein ist die wichtigste Weinmesse auf internationalem Parkett. Die Vorbereitungen für den Gemeinschaftsstand (4 A 06) des Weinbauverbandes Saale-Unstrut laufen bereits. Neben dem Landesweingut Kloster Pforta (Bad Kösen) werden erstmals das Weingut Herzer (Roßbach) und das Weingut Klaus Böhme (Kirchscheidungen) ihre edlen Tropfen dem internationalen Fachpublikum vorstellen. Die Winzervereinigung Freyburg eG hat sich mit einem eigenen Stand in unmittelbarer Nähe platziert und die beiden deutschen Prädikats-Weingüter Lützkendorf (Bad Kösen) und Pawis (Zscheiplitz) werden sich am Gemeinschaftsstand des VDP präsentieren.

Beim letzten Winzerstammtisch des Jahres 2009 konnten wichtige Themen besprochen und Argumente ausgetauscht werden. Gerade in der aktuellen Situation, die von grundlegenden Veränderungen der Rahmenbedingungen geprägt ist, tragen die regelmäßigen Winzerstammtische zu einem geschlossenen Auftreten der Saale-Unstrut-Winzer bei.

 

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