Pressemeldungen

Land aus Wein und Stein

Die Große Jungweinprobe feierte Jubiläum

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Das Anbaugebiet Saale-Unstrut zeigt sich erstarkt und gewachsen. Durch die Zuweisung dringend nachgefragter Rebflächen übersteigt die Hektarzahl nun die 700er Grenze und liegt bei 705. Somit sind über 40 Hektar in den letzten beiden Jahren neu bestockt worden, die aber zum großen Teil noch nicht im Ertrag sind. In diesem Jahr ist mit weiterem Zuwachs zu rechnen.

Allerdings habe, so der Präsident, im letzten Jahr die Natur quasi auf den Tisch gehauen und mal wieder ausdrücklich darauf hingewiesen, wer bei der Landwirtschaft den Hut auf hat. Das Wetter hätte mit Frost und Hagel, Trockenheit und Sonnenmangel so ziemlich alles aufgeboten, es den Winzern so richtig schwer zu machen. „Konnten wir im Vorjahr mit gut 5,3 Millionen Liter auf die bislang ertragreichste Lese in der Geschichte des Anbaugebietes verweisen, so sammelte sich im letzten Herbst gerade einmal die Hälfte der Trauben in unseren Keltern.“ Für den Bereich Sachsen-Anhalt waren das knapp 2,5 Millionen Liter, für Thüringen 58.000 Liter und für Brandenburg 23.000 Liter. Macht unterm Strich rund 2,6 Millionen Liter. Dennoch entpuppte sich der Most als hochkarätig und bescherte einen harmonischen Jahrgang, der in seinen Oechslegraden deutlich über den Vorjahreswerten liegt.

Unter den angestellten Weinen von Saale und Unstrut dominieren auch diesmal mit 83 Nennungen die weißen Tropfen, darunter allein sieben Gutedel, der außerhalb des Markgräfler Landes nur noch an Saale und Unstrut wächst. Den Hauptanteil haben jedoch traditionell Weißburgunder (16), Müller-Thurgau (13) und Silvaner (10). Neu ist, dass sich der Riesling mit 10 Proben vor den Grauburgunder (7) geschoben hat. Wieder dabei, wenn auch nur mit einem Vertreter solche Sortenexoten wie Hölder, Saphira und ein Ortega treten bei dieser Degustation an. Mit neun Roséweinen – und damit plus 1 zum Vorjahr - konnte dieser Weintyp seine wachsende Beliebtheit ein weiteres Mal belegen. Unter den Roten (insgesamt 16 Nennungen) steht der Dornfelder mit vier Proben ganz oben, gefolgt von drei Portugiesern. Vier Sekte vervollständigen das Aufgebot von Saale-Unstrut.

Es dominieren die QbA-Einstufungen mit 75 Nennungen, zehn Weine sind als Kabinett ausgewiesen, 21 als Spätlesen und zwei als Auslesen. Den Hauptanteil (85) machen wieder einmal trocken ausgebaute Weine aus, 13 halbtrockene, drei feinherbe und fünf liebliche komplettieren das Feld. Zu den bewährten Spezialitäten der Winzer von Saale und Unstrut gehören auch die im Barrique ausgebauten Weine, davon stehen sechs auf den Verkostungstischen, drei weitere verbrachten ausgewiesener Maßen einige Wochen Reifezeit im Holzfass.


Hintergrund:
Die Idee für eine Gemeinsame Jungweinprobe der damals neuen Weinanbaugebiete im Osten Deutschlands stammt von dem renommierten Weinjournalisten Rudolf Knoll, der die beiden Genossenschaften und Staatsweingüter aus Sachsen und Saale-Unstrut für eine solche Veranstaltung gewinnen konnte. Sie fand 1991 im Landesweingut „Kloster Pforta“ Bad Kösen statt und wird seitdem abwechselnd von den beiden Weinbauverbänden ausgetragen.

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