Pressemeldungen

Land aus Wein und Stein

Den Sommer ins Glas holen

intro_text

Besonders beliebt als Sommergetränk sind zweifellos all jene Tropfen, die mit quirliger Kohlensäure für Frische sorgen. Sekte haben ja eine lange Tradition im Anbaugebiet. Hier stand schließlich Deutschlands erste Schaumweinfabrik. Werden sie zudem aus edlen Rebsorten wie Riesling und Weißburgunder erzeugt, vermitteln sie einen treffenden Geschmackseindruck dieser Region. Neben den weißen Vertretern findet sich immer häufiger auch ein Rosé, der oft aus Spätburgundertrauben entsteht. Die vorgestellten Sekte stammen meist von 2010 oder aus früheren Jahrgängen, da diesen Produkten Zeit für eine zweite Flaschengärung eingeräumt werden muss. Die braucht ein Secco nicht. Der ist relativ neu in der Prickelfamilie. Dabei heißt Secco nicht etwa trocken, wie es die korrekte Übersetzung aus dem Italienischen naheliegen würde. Vielmehr versteht man in Deutschland darunter Perlweine, deren innerer Druck nicht über zwei Bar hinausgeht und die weniger Alkohol als ihre sprudelnden Sekt-Schwestern aufweisen. Um Verwechslungen auszuschließen, darf der Korken nicht durch eine Agraffe (Drahtkörbchen) fixiert sein. Ideal also für laue Sommernächte.

Bei den präsentierten Stillweinen dominieren die lachsfarbenen Spielarten von Rosé bis Weißherbst. Die gibt es erst seit etwa zehn Jahren am Anbaugebiet, nachdem viele Winzer rote Rebsorten neu gesetzt hatten. Schnell haben sie sich mit ihrer leichten, unkomplizierten Art viele Freunde gemacht.

Nachdem das letzte Jahr den Winzern an Saale und Unstrut endlich wieder ausreichende Mengen beschert hat, scheint der aktuelle Jahrgang nur geringere Erträge bereit zu halten, dämpfte Weinbaupräsident all zu hohe Erwartungen bezüglich der bevorstehenden Lese. Besonders die langen Frosttage mit Werten unter minus 20 Grad und ein letztes Aufbäumen des Winters im Frühjahr hätten große Wirkung gezeigt. Auch die heftigen Niederschläge des bisherigen Sommers setzten die Reben unter Stress. Mit einer genaueren Prognose hielt sich aber Siegfried Boy zurück und hofft auf reichlich Sonnenstunden. Wann in der Region die Ernte gestartet werden kann, sei derzeit nicht absehbar.

Sicherlich geht es in diesem Jahr aber erst nach dem Freyburger Winzerfest los, das vom 7. bis 11. September in die Unstrutstadt einlädt. Mit etwa 70 Veranstaltungen an vier Tagen macht Freyburg seinem Ruf als Weinhauptstadt von Saale-Unstrut wieder alle Ehre. Mit dabei werden wieder bekannte Unterhaltungsstars sein, aber auch regionale Künstler, Bands und Musikvereine gehören zum Winzerfest, das seit fast 80 Jahren in der Region gefeiert wird und als das größte Weinfest Mitteldeutschlands gilt. Die Mittelalterstraße, ein Trödelmarkt sowie ein Vergnügungspark mit bunten Fahrgeschäften ergänzen das Angebot. Als weiterer Höhepunkt steht am Sonntag der große historische Festumzug auf dem Programm, diesmal unter dem Thema „Sagenhaftes Weinland Saale-Unstrut“. Bereits das vierte Mal präsentiert sich der Winzernachwuchs auf einem eigenen Festplatz. Wein rockt! wird hier mit Live-Musik oder einem Rockschnupperkurs für Kinder unter Beweis gestellt. Zentraler Anlaufpunkt für die Gäste aus nah und fern ist das Saale-Unstrut-Weindorf auf dem Freyburger Marktplatz. Die Straßen säumen viele Marktstände, Händler und weitere hiesige Weinerzeuger.

Seit 1994 fungiert der Weinbauverband als Veranstalter und zeichnet sich für Organisation und Durchführung des Festes verantwortlich. Ein Festausschuss stellt schon Monate vorher die Weichen für ein entspanntes Wochenende ganz im Zeichen des Rebsaftes. In diesem Jahr musste aber mit einer Anhebung des Eintrittspreises um einen Euro auf gestiegene Kosten reagiert werden, die vor allem durch die professionelle Absicherung des Volksfestes entstehen. Laut Weinbaupräsident Siegfried Boy soll den Gästen soll ein entspanntes Fest geboten werden, bei dem man auf viele Eventualitäten vorbereitet ist. Dabei kann er sich auch auf verlässliche Partner aus der Wirtschaft und den Behörden stützen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei, BRU Security, Bundeswehr, Stadt Freyburg, Feuerwehr, UMTECH Entsorgungsgesellschaft, dem Ordnungsamt, Freyburger Fremdenverkehrsverein, DRK und Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt bilden die Grundlage für ein friedvolles Weinfest. Weinbaupräsident Siegfried Boy bedankt sich dabei besonders bei den Sponsoren: Naumburger Tageblatt, Rotkäppchen Sektkellerei, Mitgas, Volksbank Halle Saale e.G., Burgenlandbahn, BRU Security, Jenatec, NTG, Artes, Gänsefurther, Berghotel zum Edelacker, ÖSA (Hauptvertretung Doreen Hildebrandt), FB Druck Verlag, Mios, Bauunternehmen Winzer, Meliorations-, Straßen- und Tiefbau Laucha, Fotokunstatelier Art of Moment sowie für die Medienpartnerschaft mit MDR Sachsen-Anhalt.

Am Vormittag wurde traditionell über die nächste Weinkönigin beraten. Dazu hatten sich drei Kandidatinnen aus dem Anbaugebiet einer mehrstündigen Prüfung unterzogen. In der wurde theoretisches Wissen über die Weinherstellung, über die Rebpflege und auch über die Geschichte dieses so erquicklichen Landwirtschaftsbereichs abgefragt. Zudem standen rhetorische Fähigkeiten sowie fremdsprachliche Kenntnisse der Bewerberinnen auf dem Prüfstand. All das fragte die Jury ab, die sich aus Vertretern des Weinbauverbandes, aus Winzern, Gastronomen, Touristikern sowie Journalisten zusammensetzte. Selbstverständlich saßen auch die aktuelle Weinkönigin Lisa Blumenthal und der Weinbotschafter des Anbaugebietes, Gunther Emmerlich, in der Expertenrunde (siehe Foto). Wer sich letztlich durchsetzen konnte, wird allerdings erst zum Freyburger Winzerfest im September öffentlich gemacht. Dann wird auch der Weinbotschafter sein Hohelied auf die neue Majestät singen.

Sie benötigen weitere Informationen oder Unterstützung ? Kontaktieren Sie uns