Land aus Wein und Stein

Weinanbau Saale-Unstrut -  Die Weine


Im nördlichsten Qualitätsweinanbaugebiet Deutschlands findet man etwa weit über 60 verschiedene Rebsorten. Ganz oben auf der Weißweinliste Müller-Thurgau, Weiß- und Grauburgunder sowie Riesling, Bacchus, Silvaner, Grauburgunder und Kerner. Bei den Rotweinen (25 Prozent) sind es hauptsächlich der Dornfelder, Portugieser, Spätburgunder und der Blaue Zweigelt.







Weißweine

Müller-Thurgau
Die Müller-Thurgau Rebe wurde 1882 von Prof. Dr. H. Müller, einem Schweizer aus dem Thurgau, in Geisenheim gezüchtet. Ursprünglich ging man davon aus, dass diese Rebe aus einer Kreuzung von Riesling und Silvaner hervorgegangen sei. Nach den jüngsten Untersuchungen (genertischer Fingerabdruck) des Institutes für Rebenzüchtung Geilweilerhof handelt es sich bei Müller-Thurgau jedoch um eine Kreuzung zwischen Madeleine Royale und Riesling. Diese Rebsorte hat einen hohen Anbauwert in ganz Deutschland. Seine Weine präsentieren sich leicht, fruchtig, unkompliziert und mit einem angenehmen Muskatton.

Weißburgunder / Weißer Burgunder
Voll im Trend sind die Burgunder. Der Weißburgunder ist durch Mutation aus dem Grauburgunder entstanden, dieser wiederum aus dem Blauen Burgunder. Sein Herkunftsland ist Frankreich. Er wird in den letzten Jahren vermehrt in Deutschland sowie in Saale-Unstrut angebaut. Seine Weine sind fruchtig, vollmundig, spritzig und besonders ab Spätlesen wertvoll und füllig.

Grauburgunder / Grauer Burgunder
Auch als Pinot Grigio oder Pinot Gris bekannt, ist der Grauburgunder als internationaler Trendwein nicht mehr aus der Gastronomie wegzudenken. Er gedeiht hervorragend auf kalkhaltigen Böden, wie man sie an Saale-Unstrut vorfindet. Die Weine gelingen hier in der Region meist spritzig und filigran. 

Grüner Silvaner
Die Heimat des Silvaners soll in Transsilvanien/Siebengebirge liegen. In der Vergangenheit die Silvanertraube einmal die wichtigste Rebsorte Deutschlands. Sein Anbau wurde allerdings in den 50-iger Jahren überwiegend durch Neuzüchtungen zurückgedrängt. Der Wein des Silvaners ist relativ geschmacksneutral, er weist kein hervorstechendes Sortenbukett auf.

Kerner
Der Kerner ist eine Kreuzung aus Trollinger und Riesling und wurde in Weinsberg durch Herrn Herold gezüchtet. Er gehört zu den Neuzüchtungen, die in den letzten Jahren eine große Verbreitung gefunden haben. Der Name Kerner geht auf den Dichter Justinus Kerner zurück, der in Weinsberg lebte. Sein Wein präsentiert sich frisch, fruchtig, rassig mit einem feinen Bukett.

Weißer Riesling
Der Weiße Riesling wird auch als „Königin der Weißweine“ bezeichnet. Seine genaue Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. So wurde spekuliert, ob er in der Pfalz, an der Mosel oder am Rhein seine Herkunft hat. Auf jeden Fall stellt der Riesling die wertvollste Rebsorte in Deutschland dar. Kennzeichen der Rieslingweine ist die fein rassige und fruchtige Art, im Bukett findet man Pfirsicharomen. Die Rieslingweine gehören weltweit zu den edelsten Kreszenzen.

Bacchus
Bacchus ist eine Kreuzung aus Müller-Thurgau und Silvaner x Riesling. Er gilt als frühreife Sorte und bringt sehr würzig aromatische Weine hervor, die gerne auch restsüß ausgebaut werden und gerade für die jungen Weinliebhaber ein gerngesehener Tropfen ist.

Hölder
Der Hölder ist eine Züchtung aus Weinsberg. Er wurde aus Riesling und Ruländer gekreuzt. Sein Name ist auf den Dichter Friedrich Hölderlin zurückzuführen. Sein Wein ist fruchtig, kräftig mit deutlichem Riesling-Typ.

Weißer Gutedel
Der Gutedel ist eine beliebte Tafeltraube, kommt aber auch als Keltertraube zum Einsatz. In Deutschland wird nur in wenigen Weinanbaugebieten angebaut, so auch in Saale-Unstrut. Der Gutedel zählt ebenfalls zu den ältesten Kulturreben der Welt. Seine Weine sind mild und leicht. Sie sollten „jung“ getrunken werden.

Kernling
Der Kernling ist als Mutation aus der Kernerrebe hervorgegangen. Seine Trauben sind im Gegensatz zu weißen Kernertrauben bläulich-rot durchfärbt. Der Kernlingwein wird als fruchtig, vollmundig und gehaltvoll beurteilt.

Traminer
Seinen Namen verdankt der Traminer Tramin in Südtirol, denn dort war er einst stark verbreitet. Die Weine sind würzig, rassig und haben ein intensives Bukett, welches an den Duft von Rosen erinnert.

Ortega
Der Ortega ist eine Züchtung aus Würzburg. Er ist eine Kreuzung aus Müller-Thurgau und der Siegerrebe. Die Bezeichnung erhielt die Rebsorte nach dem spanischen Philosophen José Ortega y Gasset. Die Weine sind harmonisch mit ausgeprägtem Muskatbukett und feinfruchtig.


Rotweine

Blauer Portugieser
Der Portugieser ist wahrscheinlich von Portugal oder Spanien nach Mitteleuropa gelangt. Durch seine Anspruchslosigkeit an Boden und Lage und seine hohe Fruchtbarkeit hat er einen festen Platz in der deutschen Weinlandschaft. Sein Wein ist überwiegend leicht, nicht allzu farbintensiv und durch seine Säure von frischer Art.

Dornfelder
Der Dornfelder ist eine Kreuzung aus Helfensteiner und Heroldrebe und wurde in Weinsberg von Herrn Herold gezüchtet. Sein Name geht auf Herrn I. Dornfelder zurück, der im vorigen Jahrhundert den Anstoß für die Gründung einer Weinbauschule in Württemberg gab. Der Dornfelder fand in Deutschland sowie im Saale-Unstrut Weinanbaugebiet schnell Verbreitung. Sein Wein ist dunkelrot, fruchtig, körperreich und wegen seiner hohen Farbbeute auch als Deckrotwein geeignet.

Blauer Spätburgunder
Wie der Riesling unter den Weißweinen, nimmt der Spätburgunder unter den Rotweinen die oberste Qualitätsstufe ein. Er zählt zu den ältesten Kulturreben der Welt und ist vor allem für die Champagnerherstellung von großer Bedeutung, was auch noch mal seine die Wertigkeit des Spätburgunders betont. Die Weine sind vollmundig, fruchtig und samtig mit Nuancen von Mandeln.

Blauer Zweigelt
Der Zweigelt ist eine Kreuzung aus St. Laurent und Blaufränkisch und hat seine Heimat in Österreich. Sein Züchter, Prof. Dr. Fritz Zweigelt, ist gleichzeitig auch Namensgeber. Die Weine des Blauen Zweigelts sind meist kräftig und haben ein prägnantes Kirscharoma. An Saale und Unstrut hat sich der Anbau von Zweigelt seit Mitte der 80-er Jahre durchgesetzt.

Regent
Der Regent ist eine sogenannte pilzwiderstandsfähige Rebsorte. Sie wurde gezüchtet um den echten und falschen Mehltau entgegenzuwirken. Daher gewinnt die Sorte im Anbau auch mehr und mehr an Bedeutung. Die stoffigen Weine haben eine spürbare Tanninstruktur und begeistern durch ihren südländischen Charme. Durch sein Aroma, welches an Kirsche und dunklen Beeren erinnert, passt der Regent hervorragend zu kräftigen Fleischgerichten.

André
Der André ist eine Kreuzung aus Blaufränkisch und St. Laurent. Er wurde durch Ing. J. Horak in der Züchtungsstation in Velke Pavlovice gezüchtet und ist in Deutschland an Saale und Unstrut eine Rarität. Der Wein ähnelt vom Typ dem St. Laurent, ist harmonisch und weist eine dunkle Farbe auf.

Frühburgunder
Der Frühburgunder ist eine natürliche Mutation aus dem Spätburgunder. Der Name resultiert durch seine verkürzte Reifezeit und dem früheren Lesezeitpunkt. Typische Aromen des Frühburgunders sind Johannisbeere und Himbeere. Meist gesellen sich dazu noch rauchige Noten. Er eignet sich, wie auch der Spätburgunder, hervorragend für den Ausbau und die Reifung im Holzfass und Barrique. Dadurch erhält der Wein ein gutes Rückgrat und zusätzlich eine kräftige Aromatik, die ihnen Langlebigkeit versprechen.

Blauer Lemberger
Der Blaue Lemberger ist aus Österreich nach Deutschland gekommen. Er ist auch unter dem Namen Blaufränkisch bekannt. Die Weine sind sehr kräftig, sowohl in der Farbe als auch im Bukett. Hier zeigen sich dunkle aber auch reife Früchte auf. Der Lemberger präsentiert sich oft sehr köperreich und gerbstoffbetont und bringt einen langen Nachhall mit sich.


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